Die vier Altäre griffen das Motto „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing…! in der Auswahl der Evangelien auf, und stellten selbstkritische Fragen an die Gemeindemitglieder. So z. B. durch den Abschnitt im Johannes-Evangelium 15. Kapitel, Verse 9 – 17. Hier sagt Jesus zu seinen Jüngern: „Wenn ihr meine Gebote haltet, bleibt ihr in meiner Liebe. Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde gibt. Ich habe euch erwählt, dass ihr hingeht und reiche Frucht bringt. Liebt einander.“
Mit diesen Worten stellte Pfarrvikar Karwath die Frage an jeden und jede, wo wir dies tun und nicht tun. Und er nannte das simple Beispiel, dass sich immer wiederholt, wenn durch Gemeindemitglieder darüber geredet wird, ob einer zur Kirche geht oder nicht. Ist man ein guter Christ allein durch den Kirchgang? Und diesem pharisäerischen Denken fügte er die fragenden Gedanken hinzu: Wie wirken wir als Christen, - als Kirche auf andere, wenn wir so denken und handeln? Wirken wir so einladend für Fernstehende? Prägen wir nicht so auch das Bild der Kirche mit?
Jesus gibt uns dabei nur einen ganz konkreten Auftrag: Liebt einander! – ohne darauf zu achten was der einzelne denkt und handelt. Werden wir diesem Auftrag gerecht? Spürt man durch welche Lehre unser Denken und Handeln geprägt ist? - ganz nach dem Gedanken des Motto´s.
Fronleichnam fordert ein klares Bekenntnis zu Jesus Christus. In der öffentlichen Prozession tritt die Kirche als Gemeinde hinaus in die Welt – trägt diesen Jesus hinein in das Leben der Menschen - als Angebot. Damit sagt aber auch jede und jeder, der an dieser Prozession teilnimmt, JA zu seiner Botschaft und damit JA zum Leben nach seinen Geboten, wie es im Johannes-Evangelium geschrieben steht.
Mit diesen Gedanken hat das Fest Fronleichnam in Kürnach - neben all der durch die Bewohner der Straßen traditionellen Blumenschmuck-Teppiche für das Allerheiligste - jeden Christen herausgefordert darüber selbstkritisch nachzudenken. pl