Die vergangenen Wochen und Monate zeigen uns deutlich, dass der Friede ein zerbrechlicher Wert ist. Krisenherde in Osteuropa, Bürgerkriege wie in Kleinasien und anderswo haben Auswirkungen weit über die Grenzen der Staaten und Kontinente. Und im Kontext der Völkergemeinschaft wird deutlich, dass wir Verantwortung füreinander tragen. Da mögen sich unsere Regierungen noch so diplomatisch auf dem politischen Parkett bewegen, es bedarf auch eines neuen und anderen Bewusstseins der Menschen in unseren nationalen Gemeinschaften.
Wir können und dürfen hier nicht neue Grenzen und Mauern ziehen, uns abschotten und den Anspruch erheben, „unter uns bleiben“ zu wollen. Und als Christen steht uns dies schon gar nicht zu.
Der Gründer unserer Religion hat uns das anders vorgelebt. Er hat es gewagt, einen neuen Weg zu gehen, entgegen herrschenden Gesetzen und Traditionen. Er hat nur den Menschen im Blick gehabt und dafür Grenzen überschritten. - Er, der selbst als Mensch geboren wurde: klein, nackt, ohne Heimat, ärmlich, in einem Viehstall, er, der selbst - als neuer „König der Juden“ erwartet wurde, als politischer Flüchtling sein Land verlassen musste – aber von Gott geliebt, gesendet und beauftragt wurde, mit den Menschen im Leben unterwegs zu sein und ihnen Liebe, Gerechtigkeit und Frieden zu bringen.
Wenn die Botschaft von Weihnachten uns in dieser Hinsicht neu anstecken kann, aufzustehen, nationale, ideologische und religiöse Grenzen zu überwinden, ein zu stehen, ganz konkret Stellung zu beziehen für die Flüchtlinge, die Fremden, die Schwachen, die Anderen, die Einsamen, die Kranken und vom Leben gebeugten Menschen, - erst dann bekommt der Menschensohn Gottes, - der Flüchtling - wirklich bei uns Heimat auf Erden.
Jeder kleinste Schritt ist dabei wichtig. Wagen wir es!! – nicht nur im Reden sondern durch Taten.
Erst dann ist wirklich Weihnachten: Menschwerdung! In diesem Sinne "Gesegnetes Fest der „Menschwerdung“
Peter Langer Internetredaktion Pfarrei Kürnach